Für unseren viertägigen Stopover in HongKong waren wir auf der Suche nach einem Hotel, das nicht nur günstig, sondern auch noch zentral liegen sollte, so dass wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß abklappern konnten. Nach kurzer Suche auf booking.com sind wir auf das European Hostel gestoßen.

Ein Top-Deal für 40 Euro für ein Doppelzimmer pro Nacht, dazu noch die zentrale Lage an der Nathan Road im Stadtviertel Tsim Sha Tsui – die MTR-Station Tsim Sha Tsui Ost in unmittelbarer Nähe und nur etwa 10 Gehminuten vom Pier und von der Avenue of Stars entfernt. Da die Übernachtungspreise in Hong Kong im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern ziemlich hoch sind, war das ein richtig gutes Angebot.

Zudem waren die Bewertungen bezüglich der Sauberkeit auch alle recht positiv – ein Punkt der uns am wichtigsten ist. Die Zimmer sahen zwar ziemlich klein auf den Bildern aus, da man bei einem City Trip ja eh fast nur zum Schlafen auf dem Zimmer ist, schien uns die Größe von etwa 9qm als ausreichend. Außerdem sind wir eh nicht so anspruchsvoll was die Ausstattung der Zimmer angeht. Wir geben lieber unser Urlaubsbudget für Aktivitäten und Essen aus als für teure Hotelzimmer.

Hilfe: Was haben wir da gebucht?

Bevor wir uns von ein paar Holländern, die wir bei dem Trip mit Tao Philippines kennengelernt hatten, in Coron verabschiedeten, fragten wir sie noch nach ein paar Tipps für Hong Kong. Sie berichteten unter anderem auch von einem katastrophalen Hotel mit Mini-Zimmer in einer Art heruntergekommenen Mall im Zentrum Hong Kongs, in dem wir auf keinen Fall übernachten sollten.

Mist: Unser Hostel liegt auch in so einer Mall. Stornieren konnten und wollten wir das Hotel allerdings nicht mehr. Außderdem wollten wir uns selbst ein Bild über dieses Gebäude machen.

Die Chung King Mansion

Die Chungking Mansion ist ein in den 60er Jahren erbauter Betonklotz, der inmitten der Nathan-Road im absoluten Zentrum von Hongkong (Tsim Sha Tsui) steht und für seine kulturelle Vielfalt bekannt ist. Die Mansion ist zwar als „Mall“ gekennzeichnet, allerdings befinden sich dort knapp 200 preisgünstige Hostels, die sich auf die Blocks A bis E mit insgesamt 17 Etagen aufteilen.

 

Selbst in unserem Reiseführer wurde darauf verwiesen, dass eine Übernachtung in der Chung King Mansion wohl zu einem der letzten Traveler-Abenteuer in Hong Kong gehört.

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Die Chung King Mansion

Die Ankunft

Der Bus vom Flughafen hielt an der Station „Middle Road“ und wir stürzten uns ins Gewühl. Bereits nach 30 Metern sahen wir schon den Schriftzug unseres außerwählten Gebäudes: Chungking Mansion.

Bereits vor dem Eingang in die Chunging Mansion sahen wir einen bunten Mix an unterschiedlichen Menschen, Kulturen, Hautfarben und Sprachen. Und wir – mit Rucksäcken bepackt – waren natürlich das gefundene Fressen für die ganzen Uhrenverkäufer, Anzugverkäufer und Schlepper, die uns Unterkünfte anbieten wollten.

Sowas ist einfach unvergesslich: Ein ganzer Tag auf den Beinen, wenig gegessen, schwere Rucksäcke auf dem Rücken, eine fremde Stadt: Und man wird abends um halb elf von gefühlt 50 Menschen belagert, die dich mit wahnsinniger Lautstärke und mit Hilfe von Visitenkarten bombardieren. Wir mussten in dieser Situation tatsächlich kurz anhalten, uns ansehen und lachen, weil es absolut verrückt war! Jetzt wussten wir auch was das Kleingedruckte auf booking.com zu bedeuten hatte:

Es wird dringend geraten, bei der Ankunft im Chungking Mansion direkt zur Rezeption zu gehen und die Verkäufer rund um das Hostel zu ignorieren.

Durch die Menschenmassen gekämpft, vorbei an schummrigen Geschäften, Wechselstuben und duftenden indischen Garküchen im Erdgeschoß haben wir endlich den Block, in dem sich unser „European Hostel“ befand, gefunden. Zum Glück waren wir auf dieses Chaos vorbereitet, denn ohne Vorahnung was denn hier passieren würde, wären wir wohl verloren gewesen.

Zwei kleine Aufzüge, die mit Kameras bewacht werden, führen in jedem Block hinauf in die Stockwerke 3-17. Der eine führt zu den Stockwerken mit gerader Zahl, der andere zu ungeraden. Nach kurzer Wartezeit vor dem Aufzug kamen wir im 15. Stock in Block D, der als eines der besseren Blocks gilt, an. Zunächst mussten wir in der „Zentral-Rezeption“ einchecken und wurden von einem Inder in ein anderes Zimmer eines anderen Hostels verwiesen, da alles andere belegt sei. Wir sollten im Russian Hostel übernachten. Ein mulmiges Gefühl hatten wir zunächst schon, weil wir nicht wussten was uns dort erwarten würde.

Zimmer des Russian Hostels

Überraschender Weise waren die Zimmer wirklich sehr sauber. Dadurch das das Zimmer komplett gefließt war, war nichts schmuddelig oder dreckig, so wie wir es schon in anderen Hotels in Südostasien erlebt hatten. Zudem waren die Zimmer relativ neu, optimal ausgenutzt und mit allem wichtigen ausgestattet:

  • Safe
  • Kühlschrank
  • Zahnbürste & Hygieneartkiel
  • Hausschuhe
  • WLAN
  • Dusche
  • Handtücher
  • Klimaanlage
  • TV
  • Kleines Doppelbett

Die Zimmer sind zwar wirklich winzig und man konnte sich zu Zweit kaum gleichzeitig bewegen, aber das wussten wir ja schon im Vorhinein.

Auch das „Bad“ war sehr sauber, allerdings war es aufgrund seiner geringen Größe eine All-in-One Lösung: man kann gleichzeitig aufm Klo sitzen, duschen und sich die Hände waschen. Man setzte also alles unter Wasser. Nicht jedermanns Ding, aber für uns war es für die drei Tage schon okay.

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Wie kommt man vom Flughafen zur Chung King Mansion?

Am günstigsten kommt ihr vom Flughafen mit dem Airportbus A21, der Euch für gerade einmal 33 HKD (knapp 3,7€) innerhalb von 40 Minuten zur Chung King Mansion bringt. Der Ausstieg ist auf der Nathan Road bei Haltestelle 14 (Middle Road), zwei Häuser weiter und ihr seid am Ziel angekommen.

Fazit

Im Endeffekt war der Aufenthalt im Russian Hostel im Block D in der Chung King Mansion für unsere Zwecke ideal. Zum einen weil es günstig und zentral liegt, und zudem weil die Zimmer sehr sauber und ruhig waren. Auch wenn die Zimmer wirklich winzig sind, sind sie gut ausgestattet. Man muss sich eben vorher im Klaren sein, wie lange man sich in seinem Zimmer aufhalten und was man dort machen möchte. Zum Schlafen ist das 9qm Zimmer sicherlich ausreichend – Platzangst sollte man aber nicht haben. Luxus kann man für diesen Preis in Hong Kong sicherlich nicht erwarten!

In wenigen Gehminuten erreicht man alle wichtigen Sehenswürdigkeiten & Shopping Malls.

Wer keine Probleme mit aufdringlichen Verkäufern und Schleppern hat und diese ohne Probleme ignorieren kann, dem wird es nichts ausmachen, die Chung King Mansion zu betreten, denn dort geht es zu Fall wie auf einem afrikansich-indischen Basar. Trotz allem haben wir uns dort nie unwohl oder bedroht gefühlt, obwohl dort schon einige komische Gestalten rumlaufen. Auch das indische Essen im ersten Stock ist sehr lecker und durchaus zu empfehlen.

Wir empfehlen auf jeden Fall ein Hostel im Block D zu mieten, da dies der neuere Teil des Gebäudekomplexes ist.

Wer günstig & zentrall übernachten möchte und sich vorher auf die Gegebenheiten einstellt, der kann getrost ein Zimmer dort mieten.

 

 

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