Ihr seid auf der Suche nach einer Herausforderung im Sommer? Ihr seid gerne in der Natur & habt keine Höhenangst? Zudem seid ihr sportlich, mutig und sucht einen Schuss Adrenalin? Dann solltet ihr auf jeden Fall Canyoning ausprobieren! Ihr habt davon noch nie etwas gehört? Oder wolltet es schon immer mal ausprobieren? Dann lest hier unseren Erfahrungsbericht über die Trendsportart Canyoning.

Was ist Canyoning überhaupt?

Beim Canyoning durchquert man eine Schlucht über den Wasserweg – allerdings nicht mit einem Boot, sondern zu Fuß, springend, rutschend oder durch abseilen. Man rutscht Wasserfälle an einer Felswand hinunter, stürzt sich von einem Felsvorsprung in einen Gumpen oder seilt sich in einem reisenden Wasserfall ab. Eine super Verbindung von Berg- und Wassersport, die Action und Spaß pur garantiert!

Was braucht man dafür?

Ihr werdet von dem Anbieter mit Neoprenanzügen, Helmen und Gurten ausgestattet. Die Neoprenanzüge sind superwichtig, denn lange würdet ihr es im eiskalten Wasser nicht aushalten – selbst im Hochsommer nicht. Was ihr selbst mitbringen müsst sind ein gutes Schuhwerk und jede Menge Mut, denn den werdet ihr sicherlich brauchen!

Unser Erfahrungsbericht

Wir haben uns mit unserer Gruppe und den Guides zunächst an einem zentralen Parkplatz getroffen und sind dann gemeinsam zur Klamm im Gunzesrieder Tal gefahren. Da dies ein sehr wetterabhängiger Sport ist, wird erst am Tag des Kurses entschieden wo das Canyoning stattfinden wird. Am Parkplatz angekommen wurden wir mit Neoprenanzügen, Helmen und Gurten ausgestattet. Nach einem ersten kurzen Briefing zum Thema Sicherheit, mussten wir noch eine Einverständniserklärung unterschreiben. Anschließend ging‘s endlich los. Nach einem halbstündigen leichten Aufstieg entlang der Klamm, sind wir am Einstieg angekommen. Hier haben wir als Erstes die Technik des Abseilens beigebracht bekommen. Wichtig war unseren Guides, dass wir uns selbst abseilen können und nicht von Ihnen abgeseilt werden. Dies würden nicht alle Canyoninganbieter so handhaben. Dass Canyoning eine gefährliche Sportart ist und keines Falls unterschätzt werden sollte, hat uns das Kreuz, dass vor der ersten Abseilstelle steht, vor Augen geführt. Dort ist nämlich eine junge Frau vor ein paar Jahren beim Canyoning tödlich verunglückt.

Nach den ersten Trockentests ging’s dann mit einem etwas mulmigen Gefühl im Magen ans „richtige“ abseilen. Die erste Hürde von ca. 5 Metern musste überwunden werden. Mit jedem Schritt, wurde man sicherer und am Ende machte es richtig Spaß! Es waren zwei Guides bei uns: der Eine war oben bei uns und der Andere nahm uns unten in Empfang und gab immer wieder gute Tipps.

Nachdem sich alle abgeseilt hatten, musste der erste Sprung überwunden werden. Wer sich nicht traute, konnte den Ausstieg nehmen. Unsere Guides gingen immer voraus und checkten die Lage und die Tiefe des Wassers. Sie erklärten uns genau, wie wir springen sollten und wiesen uns immer wieder mit Sicherheitsbriefings ein. Da das Wasser einen ziemlich niedrigen Stand hatte, war es wichtig, dass wir mit beiden Beinen vorausspringen – eine Art Arsch-Bein-Bombe. Der erste Sprung Vor dem ersten Sprung aus ca. 3 Meter Höhe klopfte uns das Herz bis zum Hals. Das Wasser war gerade mal Hüfttief. Es war echt aufregend und kostete zunächst ein wenig Überwindung. Diesen Schritt zu gehen, selbst die Entscheidung zu treffen, ist echt ein richtiger Nervenkitzel – vor allem beim aller ersten Sprung! Die Gedanken, dass  etwas passieren könnte, wenn man auf einen Fels aufprallt, darf man hier nicht zulassen! Wir nahmen all unseren Mut zusammen und sprangen. Herzklopfen, Adrenalin! Der Sprung war ein wahnsinnig tolles Gefühl! Und man wollte unbedingt noch mal springen. Wir kletterten nochmals hoch und als nächstes ließen wir uns mit dem Wasserfall die 3 Meter nach unten nehmen. Hinsetzen, sich langsam vortasten. Man hatte gar nicht lange die Möglichkeit zu überlegen, denn das Wasser, das von oben kam, riss einen mit in die Tiefe!

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Der erste Sprung

Nachdem sich fast alle hinunter getraut hatten, ging’s zum nächsten abseilen. Diese Stelle war ein wenig schwieriger, da die Felswand nicht senkrecht nach unten ging. Aber auch das war für uns kein Problem. Nun ging es zum nächsten Sprung in einen Gumpen. Das Adrenalin nach dem Sprung bewirkte bei uns zitternde Knie, aber das Gefühl war echt unbeschreiblich! Wir wurden langsam mutiger und durften – wer denn wollte – von einem Felsen in den Gumpen springen. Der Schwierigkeitsgrad wurde höher, denn man musste mit einem Fuß richtig abspringen, da direkt unter uns Felsen waren. Der Sprung hier war aus ca. 5 Metern Höhe. Puh, dieser Sprung kostete wirklich Mut! Aber wir beide haben es bewältigt! Anschließend gings noch rutschend durch ein paar Stromschnellen und Schups waren die 3,5 Stunden auch schon rum….

Fazit

Abschließend können wir sagen, dass die Erfahrung richtig toll war und es richtig viel Spaß gemacht hat! Wir würden es auf alle Fälle wieder machen und können es jedem, der Schwindelfrei ist und keine Probleme hat im Schwimmbad vom 5er zuspringen, empfehlen. Allerdings würden wir sportlichen Einsteigern nicht den Basiskurs empfehlen, sondern Canyoning Pro, da wir uns doch ein paar mehr (höhere) Sprünge oder längeres abseilen im Endeffekt gewünscht hätten. Dauer: ca. 3-4 Stunden Kosten: zwischen 90 und 110 Euro

 

 

Wo findet Canyoning im Allgäu statt?

Im Allgäu finden Canyoning Kurse bspw. in der Starzlachklamm (für sehr sportliche und mutige; Sprünge aus ca. 8m Höhe) oder im Gunzesrieder Tal (für Einsteiger bestens geeignet, da Ausstieg jederzeit möglich) statt. Falls ihr Euch selbst noch nicht traut, könnt ihr euch vorher erst noch einmal einer Gruppe aus der Ferne zuschauen.

 

 

Unsere Erfahrungen bei der fortgeschrittenen Tour mit den Canyonauten lest ihr hier:

Canyoning im Allgäu mit den Canyonauten

 

 

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